Theoretische Einführung siehe auch unter EKG. Beim Belastungs-EKG (Ergometrie) wird ein Elektrokardiogramm (EKG) unter körperlicher Belastung geschrieben. Ein EKG zeichnet die elektrischen Herzaktionen, die sog. Herzerregung, auf und gibt sie als Kurven wieder. Diese Untersuchung fordert zwingend folgende Basisvoraussetzungen: Anwesenheit eines Arztes in der Praxis, Durchführung durch eine qualifizierte Hilfskraft (Krankenschwester, MTA, medizinische Fachangestellte), Notfallausrüstung für Reanimationsmaßnahmen, Defibrillator, zweijährlich gewartetes und kalibriertes Ergometer, Führen eines Gerätebuchs, standardisierte Durchführung und Auswertung, Dokumentation u.v.a.m. Das Belastungs-EKG wird prinzipiell wie ein Ruhe-EKG, jedoch unter körperlicher Aktivität durchgeführt. Dazu wird in unserer Praxis ein stationäres Fahrrad verwendet und die Arbeitsleistung in Watt (W) gemessen. Hierbei entsprechen 25-50 W dem normalen Gehen, 75-100 W zügigem Gehen, Treppensteigen, langsamen Radfahren und Schwimmen, 150 W Joggen oder schnellem Radfahren. Die Aufzeichnung des Belastungs-EKG dient nun zur Aufzeichnung von Veränderungen der Herz- und Kreislauffunktion und zur Erstellung der Diagnosen z.B. von koronaren Herzkrankheiten, Belastungshypertonie, Herzrhythmusstörungen unter körperlicher Belastung, Beurteilung der medikamentösen Therapien und der Beurteilung der Belastbarkeit nach Herzinfarkt und Herzoperationen, z.B. im Hinblick auf die Teilnahme am Koronarsport, aber natürlich auch bei sportmedizinischen Untersuchungen, wie z.B. die Tauchtauglichkeit. Im Vorfeld des Belastungs-EKG ist zu beachten, dass bei akutem Herzinfarkt, instabiler Angina pectoris, Ruhe-Blutdruck von 220/100 mm Hg, frischer Thrombose oder Embolie oder klinisch manifestiertem Herzfehler (z.B. Aortenklappenstenose) keine Ergometrie durchgeführt werden kann bzw. die Ergometrie bei Auftreten von Angina pectoris, neuen EKG-Veränderungen, Rhythmusstörungen, Blutdruckerhöhung auf mehr als systolisch 240 mm Hg oder diastolisch 120 mm Hg, fehlendem Blutdruckanstieg unter Belastung, Blutdruckabfall, Atemnot, Blässe, Schwindel, muskuläre Erschöpfung oder dem Erreichen der maximalen Herzfrequenz (220 minus Lebensalter) sofort abgebrochen werden muss.