Die Selbstmedikation ist so alt wie die Menschheit selbst, schon der Urmensch behandelte sich zu erst einmal selbst. Und als es noch kein flächendeckendes Gesundheitssystem mit Ärzten, Apotheken und Kliniken gab, mussten sich die Menschen selbst kurieren: die "Hausmittel" teilweise kursieren heute noch, manchmal zu Recht, oft zu unrecht.Heute kann der Patient aus den 23.000 Arzneimitteln auf mehr als 5.000 rezeptfreie Medikamente zugreifen. Doch auch hier gibt es Risiken und Nebenwirkungen. Arzneimittel sind keine Fruchtbonbons, daher sind die meisten rezeptpflichtig. Der Arzt entscheidet sich ganz bewusst für ein Medikament und wägt die Nebenwirkungen bzw. die Unverträglichkeit mit anderen Arzneien ab. Entschließen Sie sich zur Selbstmedikation, treffen Sie diese Entscheidung! Übrigens: Auch Naturheilmittel und Homöopathica sind nicht immer unbedenklich. Natürlich möchte man nicht wegen jedes Wehwehchens zum Arzt. Banale Erkrankungen, wie Verdauungsbeschwerden nach einer üppigen Mahlzeit, Kopfschmerzen bei einer Erkältung, kann man getrost selbst behandeln. Doch steckt vielleicht ein Magengeschwür hinter dem Sodbrennen und Druckgefühl im Bauch, vielleicht sogar ein Herzinfarkt. Magensäurebinder sind hier dann völlig ungeeignet, ja sogar lebensgefährlich. Je früher eine Krankheit erkannt wird, umso höher die Heilungschancen. Das sollte die Maxime bei der Selbstmedikation sein. Vorsicht also bei Erkrankungen, die länger anhalten, bei Kindern, Schwangeren und Stillenden. Bekämpfen Sie die Erkrankung möglichst mit einem einzigen Medikament und nicht länger als drei bis vier Tage. Erfolgt keine Besserung, müssen Sie unbedingt den Arzt aufsuchen. In unserer Praxis können Sie sich telefonischen Rat bei der Selbstmedikation holen bzw. die Hausapotheke (s.d.) zusammenstellen lassen.